Scaler im Eigenbau

  • Hi Leute,


    nachdem Marcus den Scalervirus entfesselt hat, wurde der "auch-haben-will" Drang immer stärker, jetzt ist's soweit, ein Scaler kommt auch bei mir ins Haus :-)


    Da mir das SCX10 Kit im Moment zu teuer kommt und ich bekanntermaßen gern selber rumbastel, hab ich mir im Internet ein paar gebrauchte SCX Achsen besorgt, den Rest werd ich, soweit möglich, selbst bauen, muss ja den Winter über was zu tun haben :o



    Den Rahmen hab ich schon mal im Groben fertig:
    (nur lose zusammengesteckt fürs Foto, Querstreben fürs Getriebe usw., kommen noch, muss erst die Karo haben um die Position festlegen zu können)

    Die Einschnitte die ich zum Biegen des U-Profils gemacht habe, werden natürlich noch wieder verschlossen.
    Wenn alles nacher angepasst ist, wird er auch noch schwarz gelackt, silberner Rahmen ist so unscale :p



    Hier mal mit Achsen druntergelegt:


    Sobald die bestellte Karo eintrifft werd ich mich an die Aufhängung der Achsen machen (wenn ichs umgesetzt bekomme, Panhardstab) und den Rahmen passend einkürzen.

  • Hallo Stephan,
    bin mal wieder beindruckt. Bin mal gespannt wie die ganze Geschichte weiter geht.
    Mich würde auch der finanzielle Rahmen interessieren, was dich die ganze Geschichte kostet.
    Scalige Grüße
    Ralf

  • Danke Jungs :)


    Was die Kosten angeht bin ich auch mal gespannt, in der Gesamtsumme wirds mit Sicherheit am Ende den Preis eines SCX RTR erreichen, aber da so ein Eigenbau schon ein paar Monate Zeit in Anspruch nimmt, fällts nicht so auf im Geldbeutel, zudem hat der dann schon einige Spielereien verbaut, die man beim RTR auch erst kaufen müsste (alleine durch die ABS Karo wirds schon deutlich teurer, Lexan wollte ich aber an dieser Stelle nicht ) :D


    Im Moment bin ich bei ca. 200€, darin enthalten ist bereits der komplette Kram zum Chassisbau (außer Karo), mit Rädern, Achsen, Motor usw.
    Meine hintere Achse ist sogar schon auf Durchtrieb umgebaut und ich hab noch eine dritte Achse (Lenkachse, ebenfalls schon mit Durchtrieb) hier liegen, 6x6 Erweiterung fürs Chassis (dann mit Wechselkaro und mit wenigen Handgriffen an- und abbaubar) ist schon geplant (wann die umgesetzt wird ist wieder ne andere Sache :-) ), wird aber erstmal als normaler 4x4 aufgebaut, soll ja diesen Winter schon Fahren das Chassis, möchte auch erst etwas Erfahrung sammeln bevor ich mich an den 6x6 wage ;)


    Was noch fehlt sind Antriebswellen (Werd ich mir welche von den 1:10ern Traxxas passend machen, die sind günstig und ausreichend stabil) und der Kram für die Karo, Stoßstange und Bügel (Spachtel, Lacke, ABS oder PS Platten, Hartlötzeugs, usw.)

  • Jap ist genietet, bin mir aber noch etwas unsicher ob das reicht, hab etwas Sorge, dass das auf der Innenseite eingenietete Blech sich an den Nieten weitet und der Kram dann anfängt zu wackeln, evlt. versuch ich noch die Stellen hartzulöten (kommt drauf an wie gut ich das hinbekomme, habs noch nie gemacht :-) ) zur Not wird der Rahmen halt an den Biegestellen von innen mit Epoxy ausgegossen ;D

  • Warum verschraubst du den nicht, so bekommst du mehr Druck an die Pressstellen und mit Loctite 270 gesichert löst sich da nichts mehr, da kannst du sogar die Rahmenteile mit verkleben.


    Mit dem ausgießen wäre ich sparsam, ist zwar nen scaler, trotzdem würde ich auf das Gewicht achten.
    Hier nen paar Gramm, da nen paar Gramm und schon ist es 1 kg.

  • Schrauben wäre natürlich auch gegangen, das Problem bei meinen "Bruchtests" an Reststücken war aber nicht der Niet ansich sondern mehr das dünne Blech innen, da die Bohrungen Aussschlagen und man dann das Blech mit etwas Gewalt unter dem Niet hin und her drücken kann, zudem hat es sich auch bei etwas mehr Gewalt im Bereich der Kante etwas gelängt...
    Erster Ansatzpunkt wäre also auf jeden Fall dickeres Blech, hab aber keine Lust das alles noch mal auseinaderzufriemeln und die Winkel alle wieder neu auszurichten ;D


    War allerdings schon recht viel Kraft nötig um das zu verursachen, bin mir daher nicht sicher, ob das beim Fahren auch auftreten würde, vielleicht macht es sich auch gar nicht bemerkbar 8-|


    Ich setze man erstmal die Hoffnung darauf, dass ich mich beim Hartlöten nicht all zu blöd anstelle (werd mich in ein paar Wochen als erstes mal an einer Stoßstange versuchen), ansonsten werd ich mir noch mal Gedanken über Alternativen machen, das mit dem Epoxy war nur das erste was mir grad so einfiel :-)

  • Da gestern die Karo gekommen ist, konnte ich heute weiter machen :)


    Als erstes hab ich mal den Platz fürs Getriebe gesucht und den Radstand angepasst. Dann hab ich noch mit den Links angefangen, hab erstmal einfach Gewindestangen zum Testen genommen, wenn später alles passt und nichts zusammenstößt werden dann die Richtigen aus 6mm Alurund gemacht (so wie die Lenkstange, sieht man im 3. Bild ganz gut)




  • Lenkung kommt hinter die Achse, Servo soll in den Rahmen, daher auch die geplante Panhardstab-Aufhängung. :o


    Die Stoßdämpfer passen allerdings nicht mehr an die serienmäßigen Punkte, die wären da beim Einlenken der Lenkstange im Weg...
    Da mach ich mir noch Aufnahmen, mit denen die Dämpfer dann vorne an der Achse befestigt werden
    (ähnlich wie hier, nur dass meine einfach nur gebogen und nicht gefräst werden :-) )


    Die Ladefläche werd ich auf jeden Fall ausbauen, die Dämpferhalterungen hinten kommen soweit wie möglich nach außen, damit ich die Fläche schön tief bekomme ohne übertrieben breite Radkästen bauen zu müssen :)

  • Zitat

    Original geschrieben von pulli


    die Dämpferhalterungen hinten kommen soweit wie möglich nach außen, :)


    Zu weit nach außen verringert aber die Verschränkung.
    Da könntest du auch nur mit Federn arbeiten, ohne Dämpfer.
    Befestigst die Federn auf die Achse und oben an der Aufnahme kannst du mit einem Dorn arbeiten in der die Feder zurück geführt wird. Damit die Achse sich nicht verdreht beschränkst du die Verschränkung mit einem Stahlseil durch die Feder, welches auf der Achse und oben an der Aufnahme befestigt wird.

  • Stimmt, an den Verlust von Verschränkung hab ich gar nicht gedacht 8-|
    Mal sehen wie es sich da in der Breite platzmäßig ausgeht, die Idee nur mit Federn zu Arbeiten ist interessant, werd ich mal im Hinterkopf behalten, falls ich mit normalen Dämpfern nicht weit genug nach außen komme, ohne zu viel Verschränkung einzubüßen :)

  • Diese Woche hatte ich leider kaum Zeit am Scaler weiterzumachen, hab aber zumindest schon mal das Zeug zum Hartlöten besorgt (einfacher Kartuschenbrenner mit Ersatzkartuschen und Rolot 604 Alulot).
    War ziemlich skeptisch, ob das Alulöten klappt, man hört ja oft, dass das nur sehr schlecht geht, hab mir daher heute erst mal ein paar kleine Reststücke 2mm Alublech geschnappt, auf Stoß aneindergelegt und es selbst getestet :o



    Beim ersten Versuch hab ich dann gleich mal das Alu geschmolzen, bevor das Lot überhaupt angefangen hatte zu schmelzen :-)


    Also zwei neue Stückchen geschnappt und nochmal probiert, diesmal erst die Spitze vom Lot alleine in die Flamme gehalten und großzügig "vorgeheizt" bis das Flussmittel um den Stab anfing teigig zu werden (dauert bei dem einfachen Brenner locker 15sek), dann Flamme aufs Alu und zwischendurch immer kurz mit dem Lot drauf, bis es schmilzt, diesmal gabs dann auch eine Naht :D
    Hab dann mal einen kleinen Bruchtest im Schraubstock gemacht, die Naht hielt genau so viele Biegungen aus wie das Alu selbst, also in Ordnung :)


    Dann hab ich mir mal ein Stück U-Profil geschnappt und einen Schlitz reingesägt, um zu testen, wie gut das nacher am Rahmenprofil wohl funktionieren könnte.
    Eine saubere Naht hab ich auf Anhieb hinbekekommen, hab allerdings etwas zu viel Hitze eingebracht, wodurch eine Seite vom Profil etwas angeschmolzen war, mit etwas Übung sollte das aber denke ich gut klappen, werd mir da die Tage noch mal ein paar Übungsstückchen machen...
    Auch hier hab ich das Teil nacher im Schraubstock ordentlich misshandelt, erst nach starker Biegung in mehrere Richtungen begann die Naht Risse zu bekommen :)


    Bilder von den Tests hab ich keine, kann nur das ehemalige U-Profil zeigen:
    (hab die Naht mal markiert, weil man den Farbunterschied zum Rest auf dem Foto nur schlecht erkennt, das Foto ist zudem stark vergrößert, die markierte Naht ist nur knapp über 1mm breit)



    Und noch mal von der Seite, damit man sieht wie stark das Teil verbogen wurde :o
    Das weiße auf der Kante sind nur Flussmittelrückstände,unten im Bild kann man auch die leicht angeschmolzene Kante erahnen :-)



    LG
    Stephan

  • Hallo Sephan,


    ich werde wohl nächste Woche den Überrollbügel meines F350 in Angriff nehmen....


    Was mir noch einfällt:
    nach dem Hartlöten empfiehlt es sich, die Flußmittelreste zu beseitigen - die sind auf Dauer agressiv und greifen die Oberfläche an!
    Speziell im Zusammenhang mit Feuchtigkeit, was bei den Scalern bekanntermaßen die Regel ist, reagieren die Reste mit der Metalloberfläche gut.


    Gruß
    Marcus

  • Jo, hätte ich normalerweise auch gemacht, alleine schon weil die Flussmittelreste optisch echt blöd aussehen, für die Teststücke hab ich mir den Auwand gespart :-)


    Was mir noch fehlt ist eine gute Idee, wie ich die Teile beim Löten vernünftig fixiere, habs jetzt zum Testen einfach in der dritten Hand gemacht, ist aber keine Dauerlösung, die Federn haben schon von den paar Versuchen etwas Spannkraft eingebüßt durch die Hitze...

  • Jaja, das Fixieren ist das größte Problem...
    Im Grunde kannste ja alles nehmen, was die Hitze verträgt - darf aber auch nicht zuviel Wärme vom Werkstück abführen...


    Ich mache mir da auch schon seit geraumer Zeit Gedanken - wenn ich die zündende Idee habe, sag ich Dir Bescheid...



    Gruß
    Marcus

  • Ich werds heute bei meinen weiteren "Lötübungen" mal mit ein paar Pflastersteinen versuchen, mal sehen wie dass so klappt :-)


    Hab gestern auch mal im Internet gesucht, viel hab ich aber nicht gefunden, das einzig Interessante war diese Vorrichtung , son Teil zu bauen ist mir aber im Moment zu viel Aufwand, zumal das zum Hartlöten wohl etwas massiver sein müsste...


    Edit: Also nur Steine sind murks, da geht zu viel Wärme weg, ich denke ich machs erstmal doch einfach mit der dritten Hand solang mir nichts besseres einfällt, dann muss ich halt nacher zwei neue Klemmen dranmachen :-)

  • Heute hab ich mich mal an die Dämpferhalterungen für die Vorderachse gemacht, optisches Finish fehlt noch, bin ich nicht mehr zu gekommen, da die Werkstattbeleuchtung ihren Geist aufgegeben hat und keine Ersatzröhre mehr im Haus war ;D


    Was solls, hier ein paar Bilder:



    Wie man sieht, hab ich die Befestigung für den Panhardstab direkt mit integriert ;)



    Die Teile sind so gebogen, dass sie genau auf die Achse passen, befestigt ists mit je zwei Schräubchen an den bereits vorhandenen Bohrungen der Achse, das hält gut, ist deutlich stabiler als es aussieht :-)